Hintergrund
Kaum ein anderer Bereich im Gesundheitswesen besitzt so viel Potenzial zur Steigerung der Prozesseffizienz, zur Verbesserung von medizinischer Qualität sowie Patientensicherheit und letztlich zur Erreichung eines nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolgs wie der Bereich der Digitalisierung (von Eiff MC et al. 2021).
Insbesondere Anwendungen in den Bereichen Qualitätssicherung, Arzneimittelsicherheit, Wissensmanagement, OP-Management, Supply-Chain-Management und Precision Medicine tragen zur Prozesseffizienz bei.
Die Ziele der Digitalisierung sind herausfordernd: Verbesserung von Patienten-Outcome, Patientensicherheit und medizinischer Qualität bei gleichzeitig sinkenden Kosten durch Bürokratieabbau und Prozessoptimierung. Weiterhin wird durch Prozessoptimierung sowie Entlastung des am Bett tätigen Personals von Dokumentations- und Routineaufgaben ein spürbarer Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels erwartet.
Erfolgreiche Digitalisierung setzt voraus, dass die Arbeits-, Informations- und Entscheidungsprozesse im Medizinbetrieb grundlegend reorganisiert werden. Neue Versorgungsformen von der telemedizinischen Diagnose via Smartphone über die digitale Visite, das Patienten-Monitoring zuhause, die patienten-individuelle Anfertigung von Hüft-Implantaten im 3D-Drucker bis hin zwecks Gensequenzierung zur Frühdiagnostik schwerwiegender Erkrankungen werden im Zuge der Digitalisierung möglich.
Abstract
Strategies of digitalization play an important role for the health system since decades. Germany has missed the boat on current developments for many years and is now trying to catch up. In the upcoming time era of artificial intelligence almost every sector of the health system may benefit from digitalization -if ethical standards and data security are taken into account. This narrative review summarizes the evolution of digitalization in the hospital sector of the past years up to the current EPA initiative and offers an outlook into the future under particular consideration of current digitalization strategies.
Quellen
Goldschmidt AJW, Marquardt K, Groneberg D, von Eiff W (2023): Aufbruch oder verspielte Zukunft der Krankenhausdigitalisierung in Deutschland. Bestandsaufnahme und kritische Reflexion.
Hintergrund
Über die Qualität des Pandemie-Managements in Deutschland gibt es unterschiedliche Urteile.
Die eine Meinung konstatiert, Deutschland sei im Vergleich zu anderen Ländern glimpflich durch die Krise gekommen. Dies gemessen an der Zahl der Verstorbenen, der Robustheit des Gesundheitssystems und der Erhaltung der Wirtschaftskraft.
Die andere Meinung attestiert ein Corona-Management der Pleiten und Pannen sowie des Vertrauensverlusts, geprägt durch Lieferengpässe bei persönlicher Schutzausrüstung, Impfstoffknappheit, überlastete Pflegekräfte und fehlende PCR-Tests.
Vor diesem Hintergrund ist es angezeigt, Fehler und Versäumnisse des Pandemiemanagements zu reflektieren und konstruktiv Wege zu finden, diese in Zukunft zu vermeiden, also „Krisen-Resilienz“ herzustellen.
In diesem Themenschwerpunkt geht es darum, unterschiedliche Krisenerfahrungen aufzuarbeiten, letztlich mit dem Ziel, Lehren aus der Pandemie abzuleiten und konkrete Vorschläge zur Überwindung erkannter Mängel in Versorgungsstruktur, Organisation des Medizinbetriebs und Gesundheitspolitik zu entwickeln und dabei auch die ethische Einstellung in der Gesellschaft zu reflektieren.
Abstract
After three years of conflicting experiences with the Corona pandemic it is recommended to exanine failures and consequences of the crisis management, but also to developmeasures and concepts fostering the resilience of the health care system, especially in the areas of supply chain management, reimbursement, and digitalization.
Quellen
Hintergrund
Das Thema „Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck“ gewinnt gerade im Gesundheitswesen an Bedeutung. Bis zum Jahr 2030 soll gemäß Klimaschutz-gesetz in der EU der CO2-Ausstoß um 55% reduziert werden und bis 2050 heißt die Zielstellung „Klimaneutralität“ („klimaresiliente Gesellschaft“).
Vor diesem Hintergrund deutlicher politischer Setzungen für die Erreichung von Klimazielen werden von den Krankenhäusern wirksame Beiträge zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung erwartet. Gleichzeitig kennzeichnen Investitionsstau, Budgetlücken und Kostendruck den Management-Alltag der Krankenhäuser. Spielräume für die Finanzierung von Investitionen in Nachhaltigkeit lassen sich auch Angesichts der Tatsache, dass fast 80% der Krankenhäuser im Jahr 2024 „rote Zahlen“ schreiben, nur begrenzt erkennen.
Angesichts dieser Situation ist es erklärbar, dass der strategische Stellenwert eines „grünen Managements“ in den Krankenhäusern gering ist und das Kriterium „Nachhaltigkeit“ im Entscheidungsprozess von Beschaffungs-managern nur eine nachrangige Rolle spielt. Dies legt die CKM-Wegweiser-Studie „Monitoring Einkauf und Logistik 2023/24“ offen.
Eine „Grüne Transformation“ im Krankenhausbereich hat vor diesem Hintergrund nur dann eine realistische Erfolgsperspektive, wenn Maßnahmen durchgeführt werden, die idealerweise einen Beitrag zur Verringerung des „Carbon Footprint“ leisten, gleichzeitig aber auch die Betriebskosten senken.
Abstract
Two EU-wide legal acts are challengig hospitals as well as manufacturers of medical products to change their common business models pertaining production and usage of medical devices: the Medical Device Regulation (MDR) and the European Climate Law (ECL).
The health care sector is responsable for 4,4% of the global pollution burden and
hospitals contribute significantly to CO2 emissions. Of particular importance for influencing the carbon footprint extension is the usage of single-patient-use medical products, the repairing of instruments used in surgery, the utilisation of one-way clinical textiles and the waste of food produced with high energy consumption. Against the background of cost pressure and financial restrictions, most of the hospitals are confronted with, we have to identify means that have the potential to contribute to both waste and pollution reduction as well as cost containment. Otherwise, a „green transformation“ will not be successful in health care.
Quellen